Die Triebenzwerge

 

1.      Auf dem Triebenberge im Gebüsch

steht ein kleiner steinerner Tisch.

Dort spukten einst die Triebenzwerge

und trieben es auf dem Triebenberge.

 

Und obwohl sie keiner je gesehn,

bleibt die Mär unverändert bestehn.

Und zur Himmelfahrt jedes Jahr

will man wissen, was ist davon wahr.

 

“Wenn ihr wirklich glaubt, beim Drachensteigen

würden sich Triebenberger Zwerge zeigen,

dann sag ich euch: ach nee!

das ist doch nur ein kleines Reh!“

 

 

2.      Doch die Triebenzwerge trieben es

auf dem Berg dereinst ziemlich kess.

Sie lockten kleine Mädchen und Buben

aus den nächsten Kleinbauernstuben.

 

Deshalb schaut man sich vorsichtig um,

ob noch so ein kleines Unikum

sich bewegt durch Felder und Flur.

Doch man findet nirgends eine Spur.

 

„Wenn ihr    denkt, dass im Winter beim Spazierengehn

am Waldrand Triebenberger Zwerge stehn,

dann sag ich euch: ach nee!

Das ist ein kleiner Busch voll Schnee.“

 

 

3.      Doch die kleine alte Pilzsammlerin

bückt sich tief und schaut ganz genau hin.

Denn da raschelt etwas im Gras.

Und nur sie alleine hört das.

 

Uns zu Hause beschreibt sie den Ort.

Und wir glauben ihr jedes Wort.

Und es gruselt alle insgeheim.

Beinah gehen wir ihr auf den Leim.

 

„Doch keiner hat solche Zwerge je berührt,

geschweige denn     fotografiert.

Darum sag ich euch klipp und klar:

es ist alles gar nicht wahr!

 

Nichts davon ist wahr!

Alles ist Schwindel!

Es ist nur ein Märchen“