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Uncle Siggs kleine Politik-Stunde

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Vertrauensfrage des Bundeskanzlers

Dresden, den 3. Juli 2005
Veröffentlicht SZ am 5. Juli 2005


Es gab viele Zweifel an der Berechtigung der Vertrauensfrage - bis zur Rede dieses ehemaligen DDR-Oppositionellen. Als ob er bestellt worden wäre, um alle Bedenken zu zerstreuen, die man gegen das Vorhaben des Bundeskanzlers hatte. Mit geplatztem Kragen und der Hand in der Hosentasche machte er sich mit seinen Äußerungen zum Sprecher all derer, die ihrer eigenen rotgrünen Regierung alleweil in die Parade gefahren waren, und das auch noch bei ihrem letzten demokratischen Abgang taten. Der Kanzler konnte nun dem Bundespräsidenten das konkrete Beispiel dafür zeigen, dass bestimmte Leute in seinen eigenen Reihen die Stufen des Regierens offenbar nie richtig erklommen haben und lieber opponieren. Der groteske historische Vergleich Volkskammer-Bundestag tat ein Übriges: neben den Tatsachen, missverständlich formuliert, nicht zu Ende gedacht, hinkend auf beiden Beinen, seitenverkehrt - kurz: vielleicht gut genug für den Biertisch oder die Comedy-Bühne. Man darf gespannt sein, ob die angekündigte Klage vor dem Bundesverfassungsgericht von gleichem Kaliber ist und ob es dem Gericht gelingt, Geschichtsbilder, Politikverständnis und Verfassungsmäßigkeit zweifelsfrei darzustellen.

 

Es ist doch alles ganz einfach..

warum kommt niemand darauf?...

Muss ich denn alles alleine ausdenken?..