<

Uncle Siggs kleine Politik-Stunde

Zurück

 

 

Hurra, wir dürfen höhere Strompreise zahlen!

Dresden, den 28.03.2007
E-Mail an enso

 


Sehr geehrte Damen und Herren,

die Preiserhöhung für ENSO-SWING-Strom lt. Schreiben vom 27.03.2007 nehmen wir zu Kenntnis und freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir den neuen Preis jubelnd akzeptieren. Unsere Begeisterung über die künftigen erhöhten monatlichen Abschläge wird kaum zu bändigen sein. Wir sind stolz darauf, Ihr Unternehmen mit unserem Geld bei der Gewinnerwirtschaftung behilflich sein zu dürfen.

Ihre Begründung, Mehrkosten für Strombeschaffung und erneuerbare Energien, ist für uns allerdings nicht nachvollziehbar: Gas wird gerade billiger und erneuerbare Energie haben wir gar nicht bestellt.

Der Stromversorger ENVIA-M erläutert heute in der SZ seine Lage: der Umsatz sei gefallen, weil wir Verbraucher Strom gespart haben. Das sei "enttäuschend" (!!!) Eine Preiserhöhung werde geprüft.

Wie es bei Ihnen liegt, wissen wir nicht. Bei uns kommt das so an: je mehr wir Strom sparen, desto mehr erhöhen sich die Preise. Diese marktwirtschaftliche Logik erschließt sich uns nicht. Da das schon bei der Wasserversorgung und der Müllentsorgung so abläuft, scheint es sich um ein neues interessantes Preisentwicklungsprinzip zu handeln: Sparen wird nicht belohnt, sondern bestraft. Ist das Angebot höher als der Verbrauch, fallen die Preise normalerweise, um den Verbrauch zu erhöhen.

Wenn wir nun, dem Klima zuliebe, mit Sparlampen, Abschaltungen des Stand-by-Betriebes, Außerbetriebnahme von Wäschetrockner und Geschirrspüler usw. noch mehr Strom einsparen, dann brocken wir uns die nächste Strompreiserhöhung selber ein. Hurra, wir sind dämlich!

Irgendwo hat die Marktwirtschaft einen fatalen Fehler.Gibt es nicht mal einen BWLer, der diese Entwicklung umdrehen kann?

Wir hoffen auf Ihr Verständnis für diese Glosse. Es musste mal gesagt werden.


 

Es ist doch alles ganz einfach..

warum kommt niemand darauf?...

Muss ich denn alles alleine ausdenken?..